Papierschichten

Figur1, Figur 2, Figur 3, Acryl und Spitzenpapier auf Leinwand, 3x 20x20 cm, 2023

Zwischen Schichten – Fragmente einer leisen Gegenwart
Zu „Figur 1, Figur 2, Figur 3“, 2023

Drei kleine Leinwände. Drei still schwebende Körper. Inmitten von Schwarz und Weiß, von zarten Linien und rauen Oberflächen, treten Figuren in Erscheinung – nicht laut, nicht eindeutig. Sie treten auf wie Gedanken, die sich nicht ganz zu fassen geben.

„Figur 1, Figur 2, Figur 3“ ist eine Arbeit über das Fragile: über das, was durchscheint, über das, was nicht gesagt werden kann, und über das, was unter der Oberfläche wirkt. Acryl trifft auf Spitzenpapier, Papierfragmente treffen auf Struktur. Wie Erinnerungsschichten legen sich die Materialien übereinander. Manche Stellen bleiben offen – wie Fragen.

Im Zentrum: „Figur 2“ – eine grünlich-transparente Gestalt unter dem aufdringlichen Schriftzug GREEN WASHING. Die Arbeit verweigert einfache Lesbarkeit. Ist die Figur Teil einer Aufklärung? Oder Opfer einer Inszenierung? Die visuelle Störung fordert heraus – und weist auf das Spannungsfeld zwischen Ökologie, Körper und Verantwortung.

„Figur 1“ scheint in Bewegung, doch ihre Richtung bleibt ungewiss. Unter ihr ein kindlich-anmutendes Tier, fast komisch, beinahe traurig. Vielleicht ist es ein Schatten der Kindheit, vielleicht ein letzter Rest ungebändigter Fantasie.

„Figur 3“ ist am stillsten. Eine sitzende Figur mit einem roten Kreuz an der Seite – kaum greifbar, aber spürbar verletzlich. Sie lädt ein, länger zu verweilen, näher hinzusehen. Vielleicht erzählt sie von Heilung, vielleicht von Verlust.

Diese drei Bilder bilden kein geschlossenes Narrativ. Vielmehr öffnen sie Räume: für Assoziationen, Empfindungen, eigene Geschichten. Sie fordern nicht, sie lauschen.

„Was bleibt, wenn wir alles abtragen, ist manchmal mehr als das, was wir sehen.“
– Anonymer Eintrag auf Spitzenpapier, gefunden am Bildrand.

Asche, Acryl und Papier auf Leinwand, 100 x 100 cm, 2024

3 Figuren, Acryl und Spitzenpapier auf Leinwand, 100 x 100 cm, 2024

Lucky in the universe, Acryl und Papier auf Leinwand, 100 x 100 cm, 2024

Kontinentaldrift, Acryl und Papier auf Leinwand, 20 x 20 cm, 2024

TrumpTV, Acryl und Papier auf Leinwand, 100 x 100 cm, 2025

Berlin-Ninesixty, Acryl, Papier, Alufolie, Fotos auf Leinwand, 9x 60x60cm, 2025

 

Die Werkserie Berlin–Ninesixty ist eine visuelle Reflexion über den persönlichen Übergang in eine neue Stadt – insbesondere den Umzug nach Berlin. In neun quadratischen Leinwänden entfaltet sich ein fragmentiertes Narrativ aus Erinnerung, Anpassung und Identitätsfindung.

Durch den Einsatz von Acrylfarben, Collage-Elementen aus Zeitungspapier, Alufolie und Fotografien entstehen abstrakte und figurative Kompositionen, die Momente des Ankommens, des Wandels und der Verortung thematisieren. Kräftige Farbflächen wechseln sich mit reduzierten, fast skizzenhaften Passagen ab, während eingearbeitete Textelemente und Symbolik an die urbane Struktur Berlins erinnern – ihre Vielschichtigkeit, Historie und Kontraste.

Das Werk spielt mit Struktur und Auflösung, mit Präsenz und Leere – es lädt die Betrachtenden dazu ein, eigene Assoziationen und Narrative zu entdecken. Jedes Einzelbild wirkt wie ein eingefrorener Moment innerhalb einer größeren Erzählung, in der spontane Gesten und bewusste Kompositionen miteinander ringen.

Die Bildreihe steht im Dialog mit dem Thema Momentum: Sie fängt den Moment des Übergangs ein – das Gefühl zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Fremde und Heimat, zwischen Wunsch und Erfüllung. Sie lädt dazu ein, sich mit Bewegung, Veränderung und persönlicher Verortung auseinanderzusetzen.

Berlin dient dabei als Sinnbild für stetige Transformation – ein Raum, in dem Vergangenheit und Zukunft aufeinandertreffen und sich überlagern. Berlin–Ninesixty ist eine Momentaufnahme dieser Energie – ein visuelles Echo des Ankommens, der Veränderung und der Freiheit, sich immer wieder neu zu erfinden.

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